
veranstaltung
Ausstellungseröffnung: SULOG Philippinische Architektur im Spannungsfeld
19. September – 19:00

Ausstellungseröffnung: SULOG Philippinische Architektur im Spannungsfeld
Ausstellungseröffnung:
Freitag, 19. September 2025, 19 Uhr
Sprecher:innen:
Peter Cachola Schmal, Direktor Deutsches Architekturmuseum (DAM)
Ivy Banzon Abalos, Generalkonsulin, Philippinisches Generalkonsulat / Frankfurt am Main
Loren Legarda, Senatorin, Senate of the Philippines (Video)
Edson G. Cabalfin, New Orleans LA, USA, & Mel Patrick Kasingsing, Metro Manila, Philippines, Kuratoren
Ausstellungsführungen:
Immer samstags und sonntags, 16 Uhr mit Yorck Förster
National Commission for Culture and the Arts (NCCA) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM)
Die zeitgenössische philippinische Architektur befindet sich an der Schnittstelle von miteinander verbundenen und sich überschneidenden Kräften. Die philippinische Architektur wird heute als ein kontinuierlicher Fluss von Menschen, Orten und Prozessen definiert, der über die Grenzen des Landes hinausreicht. Der Begriff „Sulog„, der aus der Sprache der Menschen aus der Provinz Cebu stammt und „Wasserströme“ bedeutet, bringt das dynamische Auf und Ab der philippinischen Architektur auf den Punkt. Diese ist aus einem inselartigen Umfeld hervorgegangen und ist verwoben mit den Querströmungen der zahlreichen Einflüsse und dem Austausch von Netzwerken.
Die Ausstellung ist inspiriert von der Vorstellung des Anthropologen Arjun Appadurai vom „Global Cultural Flow“ (1990). Dieser versteht den Begriff als ein sich kreuzendes transnationales Netzwerk des Austauschs zwischen Menschen, Gütern, Wirtschaft, Politik und Ideen. Er schlägt vor, dass wir diese kulturellen Ströme über geopolitische Grenzen hinweg anhand der fünf Dimensionen Ethno-Landschaften, Technik-Landschaften, Finanz-Landschaften, Medien-Landschaften und Ideen-Landschaften verstehen müssen. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, die Herstellung, die Nutzung und die Vermittlung von Architektur als Elemente der dynamischen Ströme der Entwicklung zu betrachten, die sich nicht auf eine einzige Idee von Territorium beschränken lassen. Wir sind der Auffassung, dass Architektur nicht einfach aus einer einzigen Nation oder einem einzigen Land hervorgeht, sondern vielmehr als ein Zusammenfluss von kulturellem Austausch über Zeit und Raum hinweg zu verstehen ist.
Die Neukonzeptionierung der philippinischen Architektur lässt sich in drei miteinander verflochtene Themen einteilen. Erstens: „Menschen als Netzwerk“ stellt die Architektur und die gebaute Umwelt als etwas dar, das aus der Vorstellungskraft, der Erfahrung und der Auseinandersetzung mit Menschen entsteht. In diesem Sinne betrachten wir Architektur, die durch philippinische Architekten, Mitarbeiter, Kunden, Gemeinschaften, Mentoren, Bildungswege und der philippinischen Diaspora in der ganzen Welt geprägt wird. Zweitens unterstreicht „Orte als Fluss“ die Tatsache, dass die gebaute Umwelt grundsätzlich auf Orten beruht. In diesem Sinne kann die Idee des Ortes eine Vielzahl von Aspekten der Architektur umfassen, wie den Kontext des Ortes, das tropische Klima, die Geologie, die Geografie, die Kultur, die Geschichte und das Place Making. „Prozess als Ströme“ würdigt schließlich die Entscheidungsprozesse, die bei der Herstellung und Nutzung von Architektur eine Rolle spielen. Dazu zählen Materialien, Konstruktion, partizipative Methoden, gemeinschaftliches Engagement, Denkmalschutz und der sozio-politische Kontext.